Das Symposium widmet sich mit zwei Veranstaltungen Kunstwerken an öffentlichen Gebäuden in NRW, ihren aktuellen Produktionsbedingungen, der Dokumentation und zeitgemäßen Pflege. Mit einem zweifachem Blick verfolgen das Kick Off-Event am 3.11. und die Tagung am 4.11. sowohl den Umgang mit Kunst am Bau aus der Nachkriegsmoderne als auch rezente Praktiken in der gegenwärtigen Kunst und Architektur.
Beide Diskussionsstränge werden hier erstmals zusammengeführt. Vielerorts stehen wir vor einem wiederkehrenden Problem: Ein Gebäude der Westdeutschen Nachkriegsära soll abgerissen oder kernsaniert werden, was geschieht dann mit den Kunstwerken am Bau? Wenn solche nicht vor Ort erhalten werden können, werden sie eingelagert. Ein Beispiel unter vielen ist das Bodenmosaik Joseph Fassbenders vor dem WDR-Gebäude in Köln. Es war abgetragen worden, um für den Bau eines Cafés Platz zu machen. Fast wären die Einzelteile des Werks verschwunden, dann protestierten Künstler:innen und Denkmalpfleger:innen intervenierten. Bis heute lagern die Steine auf einem Bauhof. Ähnliche Beispiele gibt es auch bei Künstlern wie Friedrich Gräsel, Karl Hartung, Ewald Mataré, Friedrich Werthmann u.a.
Was soll mit solchen großformatigen, fragmentierten Betonreliefs oder anderen, vernachlässigten Skulpturen geschehen? Die Städte verändern sich, befinden sich im Wandel und müssen sich neben Wachstum an Wohnraum der Verantwortung von Nachhaltigkeit stellen. Eine Herausforderung stellt ebenso die Dokumentation und Vermittlung der vorhandenen Kunst an öffentlichen Gebäuden dar. Dazu gehört eine Reflektion ihrer sowohl historischen, künstlerischen als auch aktuellen Bedeutung.
Das Kick-Off-Event am 3.11. in Düsseldorf geht dabei der Frage nach, wo in dieser Gemengelage Platz für die nächste Generation von Kunstproduzent:innen und ihre Kunstwerke im öffentlichen Raum ist. Als Einstimmung auf die Tagung am Tag darauf, findet dieses Gespräch, u.a. mit Beiträger:innen aus dem Kontext der Kunstakademie und der Kunstkommission, in der Kunsthalle Düsseldorf statt – ein idealer Ort zur Reflektion, zeigt dieser doch exemplarisch wie eng Kunst und Bau bis in die aktuelle Gegenwart miteinander verzahnt sind.
Die Tagung am 4.11. im Kunsthaus Kornelimünster widmet sich dem Dilemma, das uns der Erhalt der Kunst am Bau der Nachkriegsmoderne stellt und diskutiert Lösungsansätze, die künstlerische Perspektiven in die Debatte einbeziehen und zukünftige Arbeitsweisen zwischen Künstler:innen, Architekt:innen und anderen Beteiligten berücksichtigen sollen. Die Ausstellung „garten der fragmente“ des Kunsthaus NRW, die ebenfalls die Kunst der Nachkriegsmoderne aus der Warte von Künstler:innen sondieren lässt, steuert mit originalen Objekten und ehemaligen Kunstwerken im öffentlichen Raum zu einer lebendigen Auseinandersetzung bei.
Das Landesbüro für Bildende Kunst NRW wird Fragestellungen des Symposiums auch in künftigen Veranstaltungen seiner Mobilen Akademie (MobiLaB) in der Reihe MÖGLICHKEITSRAUM KUNST behandeln. Die Dokumentation der Inhalte des Symposiums wird zeitnah unter www.labk.nrw zur Verfügung gestellt.
Das Symposium mit seinen zweitägigen Veranstaltungen wird organisiert vom Landesbüro für Bildende Kunst NRW (LaB K) und von der Kunsthaus NRW gGmbH in Kooperation mit der Baukultur NRW. Das Museum der Baukultur NRW wird bei der Tagung zudem seine Pop-up-Ausstellung „Kunst und Bau. Neue Perspektiven aus NRW“ im Kunsthaus NRW eröffnen.
Anmeldung unter: https://www.eventbrite.com/e/443923867237
16:00 Uhr Begrüßung – Dr. Susanne Ristow, LaB K & Dr. Gregor Janssen, Kunsthalle Düsseldorf
Ab 16:15 Uhr
Round-Table mit
Christian Odzuck und Sebastian Freytag
Birgit Jensen Kunstkommission Düsseldorf
Vera Drebusch und Reto Buser
Kunstakademie/Baukunstklasse
Ab 17:00 Uhr: Rundgang zu den Arbeiten vor Ort/Umgebung der Kunsthalle (wetterabhängig)
Ab ca. 18:00 Uhr – Ausklang des Events im Salon des Amateurs (Kunsthalle); Screening von Bildmaterial der Beiträger:innen aus Kunst und Architektur, Special Guest: Rheinflügel
Ende: ca. 21 Uhr
Anmeldung unter: https://www.eventbrite.com/e/443931229257
Shuttle zwischen Aachen HBF, Aachen Rothe Erde und Kunsthaus NRW (Kornelimünster): ab 10:00 bis 11 Uhr sowie zwischen 17:15 bis 18:00 Uhr (Anmeldung über Eventbrite nötig)
11:00-11:30 Uhr Ankunft sowie Erfrischungen an Kaffee- & Teebar
11:30 Uhr Begrüßung – Dr. Marcel Schumacher/ Kunsthaus NRW, Dr. Susanne Ristow/ LaB K – 10-15 Minuten
allg. Programmoderation: Dr. Franziska Wilmsen/ LaB K, Moderation der Fachdiskussionen: Michael Köhler, Journalist
11:45 Uhr Begrüßung Peter Köddermann, Baukultur NRW –10-15 Minuten
12:00 Uhr Vortrag Dr. Christine Kämmerer, Baukultur NRW – Vortrag zur Kunst und Bau, Projekte Baukultur NRW – 20 Minuten
12:20 Uhr Rundgang bzw. Vorstellung künstler. Positionen in Ausstell. – Christian Odzuck, Frauke Dannert, Vera Lossau, Sebastian Freytag und Kay von Keitz in Gespräch – ca. 60 Minuten
Ab ca. 13:25 – 14:00 Uhr Lunch & eigenständiger Rundgang durch Ausstellungen des KH
14:00 Uhr Friederike van Duiven, BBK NRW – 15 Minuten
14:15 Uhr Vortrag – Peter Köddermann, Vorstellung der Novelle – 15 Minuten
14:30 Uhr Vortrag – Projekt der Dokumentation – Museum der 1000 Orte, Praxis Beispiel, Dr. Ute Chibidziura, BBR – 20 Minuten
14:50 Uhr Vortrag – Jun.-Prof. Annette Urban, Ruhr-Uni & Studierende – Vorstellung des Projektes CampusKunstApp – 20 Minuten
15:10 Uhr Diskussion mit Friederike van Duiven, Dr. Christine Kämmerer, Kay von Keitz – ca. 35 Minuten
15:45 – 16:00 Uhr Pause, Erfrischungen an der Kaffee- & Teebar
16:00 Uhr Vortrag – Georg Elben, Leiter Skulpturenmuseum Marl – 20 Minuten
16:20 Uhr Vortrag – Dr. Marcel Schumacher, Leiter Kunsthaus NRW, Thema: Nachhaltigkeit in Kunst und Bau; Recycling – 20 Minuten
16:40 Uhr Diskussion mit Georg Elben, Christian Odzuck, Dr. Schumacher – ca. 35 Minuten
17:15 Uhr Schluss
Nähere Informationen zu den Beiträgen und Ihren Autor:innen finden Sie in unserem Programmflyer: LaB_K-Kunst_und_Bau-Programm
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